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hab ich also gleich nach dem einstand dieses nette kleine blog vernachlässigt. tut mir schon wieder leid, aber irgendetwas hat immer wieder ein posting verhindert. lust, laune, blockaden, was auch immer. aber vernachlässigung scheint ein regelrechtes markenzeichen zu sein.
schon wieder einmal gab es beschwerden, weil ich nicht nachfragte "wie gehts", "gehts dir wieder besser", "kann ich dir was helfen". schuld ist natürlich mein egoismus, klar. mag sein, mag nicht sein.
egoismus ist offenbar ein tolles wort, mit dem kann man alles erschlagen, was sich nicht in den weltenlauf einfügt. sehr einfach zu handhaben und für den adressaten prima vernichtend. wenn auch ein nichtexistentes produkt. all das gerede vom sozialen wesen des menschen ist doch nichts weiter als gewissensberuhigung. das soziale leben mag notwendig und vorhanden sein, sicher, aber es ist doch gleichzeitig der herd des bösen, erst der zwang zur sozialen harmonie kann einen menschen überhaupt zum egoisten machen.

ich muss schon zugestehen, dass mich lange nichts mehr so in - ja wie mag man es nennen, panik, unruhe, verwirrung - versetzt hat, wie die letzten tage. sicher, es gibt tage, an denen man sich ganz ok fühlt, dann wiederum solche, an denen man ganz eindeutig die grenze zur hölle weit überschritten hat. gewohnheitssache.
umso beunruhigender sind neue gefühlszustände. vielleicht wäre es sogar angebrachter von unzuständen zu sprechen. tiefste gleichgültigkeit gegenüber all dem, was mich sonst immer noch ganz gut begeistern konnte, was zumindest für reaktionen sorgte. gutgemeinte scherze von kollegen, erfolge mit anderen, das kleine glück im alltag....nichts.
nach außen den durchschnittsmenschen mimen, wie ein im spinnennetz hängender, ausgesaugter insektenkadaver, eine leerer panzer.
was einzig noch mehr zu beunruhigen vermag: vielleicht ist dies einfach nur ein zeichen, dass ich nun zum durchschnittsmenschen geworden bin.

es scheint eine der starrsten eigenschaften des menschen zu sein, einen anderen menschen nach seiner eigenen lebensweise erziehen zu wollen. alles andre stößt in der regel auf völliges unverständnis, die sich dann irgendeinen platz zwischen mitleid und ekel sucht.
dabei sollte es doch nicht so schwer zu verstehen sein, dass es durchaus menschen geben mag, die es nicht als höchsten genuss empfinden, möglichst viel zeit mit anderen menschen zu verbringen.
"was machst du denn heut noch so?" - "vielleicht lesen, programmieren oder so, zumindest allein sein" - "?"

manchmal ist es doch sehr interessant, mit menschen, die ähnliche weltsichten haben, ähnliche dinge zu tun und zu schauen, wie sie es erleben. interessant, obwohl eigentlich nichts überraschendes geschieht. schon komisch. vielleicht liegt die größe einfach darin, verständnis zu finden.
heute also mit einer anderen grenzgängerin zum sechsten mal "lost in translation" gesehen. es scheint mir exemplarisch, dass ausgerechnet menschen mit gewissen schwierigkeiten bei zwischenmenschlichen beziehungen sich in der nähe anderer verlieren können. gerade dieser film weckt sehnsüchte, die man erfolgreich verdrängt glaubt. es liegt wahrscheinlich an der unheimlichen spannung zwischen nähe und distanz zwischen den protagonisten. da uns diese situation nur zu gut bekannt ist, ja nahezu alltäglich, brennt sich der film regelrecht ein. danke dafür.

der erste eintrag ist ja irgendwie immer der komplizierteste. große ankündigungen sind wohl zumeist fehl am platze, da selten eingehalten, eine vorstellung erübrigt sich, da möglichst wenige verbindungen zwischen diesem blog und meiner person offenbar werden sollen. demzufolge bleibt mir vorerst nicht viel, außer vielleicht etwas zu umreißen, was ich überhaupt will:
ich betrachte dieses blog als eine mischung aus mülltonne, selbsttherapie und lobby-arbeit. was auch immer hier in der kommenden zeit erscheinen wird, sollte nicht als aufmerksamkeitsheischende selbstoffenbarung verstanden werden. wer meint es wäre trotzdem so, sollte besser eine andere seite aufsuchen und nicht mehr wiederkommen. ich wünsche mir auch keinerlei hilfsangebote, ich hab leute in meiner nähe, die besser bescheid wissen, was im fall des falles zu tun ist. gleichwohl sind kommentare und kommunikation natürlich durchaus erwünscht. also guten tag.

 

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